Montag, 11. August 2014

[Rezension] Der Kinderdieb - Brom

Dieses Buch stand lange auf meiner Wunschliste, aber die gemischten Bewertungen im Internet haben mich etwas verunsichert und mich vom Kauf abgehalten. Erst, als ich es bei Arvelle entdeckt habe, habe ich mir einen Ruck gegeben und ich kann sagen, ich habe es nicht bereut.

Über die Handlung möchte ich eigentlich nichts sagen, nur so viel: Es geht um Avalon, die Welt von Peter Pan, aber der paradiesische Eindruck aus Kindertagen wird durch diese Geschichte vollkommen durcheinander gewirbelt. Die Charaktere sind vielschichtig und nicht ganz so leicht zu durchschauen, wodurch ich irgendwann nicht mehr sicher war, wer böse ist und wer gut.
Aber vielleicht ist genau das gar nicht so schlecht, denn auch in der Realität ist nicht alles schwarz und weiß und schon gar nicht immer so, wie man denkt.
Brom sorgt für einen Perspektivwechsel, den man hin und wieder wirklich braucht, um aus den vorgefertigten Denkmustern auszubrechen.

Die 600 Seiten vergehen wie im Flug, wozu auch die Zeichnungen beitragen, die vor jedem neuen Kapitel auf den Leser warten.
Die Geschichte hatte auf mich eine Sogwirkung, die ich schon länger nicht mehr gespürt habe und ich bin sehr froh, dass ich mir meine eigene Meinung bilden wollte.

Viele Stimmen haben gesagt, dass "Der Kinderdieb" zu grausam und unnötig blutig ist. Ich kann bestätigen, dass das Buch keine leichte Lektüre ist, aber es ist nicht grausamer als die Wirklichkeit. Genau genommen ist es schwierig, im Vergleich zur Realität unnötig grausam zu schreiben.

Ich rate jedem, der dieses Buch noch nicht gelesen hat, es zu lesen, und zwar ohne sich irgendeine Beschreibung durchzulesen.

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